Vor der heutigen Sitzung des Stiftungstates im Gebäude der KfW in der Charlottenstraße in Berlin protestierten ab 16 Uhr ca. 10 Mitglieder und Sympatisantinnen für die Rechte der Opfer des Blutskandals gegenüber der Stiftung und Politik.
Wie wir erwartet haben, wurde unserem Anliegen, in der Sitzung sprechen zu dürfen, nicht entsprochen. Aber wir haben mit unseren Transparenten und Flugblättern einige Aufmerksamkeit, sowohl im Gebäude wie auch draußen, auf uns gezogen. Etliche Mitarbeiter und Passanten nahmen interessiert unsere Flyer entgegen und wolten mit uns reden.
Zunächst wendeten wir uns an die Bankmitarbeiter im Foyer und verlangten in die bevorstehende Sitzung eingelassen zu werden. Darauf wurde hektisch telefoniert und uns mitgeteilt, dass wir nicht geladen seien und wir bitte vor dem Eingang warten sollten. Das Filmen und Fotografieren auf dem KfW Gelände wurde untersagt und bereits gemachte Aufnahmen sollten unverzüglich gelöscht werden.
Dann kamen die offiziellen Sitzungsteilnehmer. Wir wurden von fast allen demonstrativ ignoriert. Es ist zu vermuten, dass im Stiftungsrat unsere Aktion bereits erwartet wurde. Christian Schepperle, der Geschäftsführer der IGH und ein Vertreter der Hämophilieverbände im Stiftungsrat, sagte uns vor Beginn der Sitzung zu, unser Anliegen um Gehör in der Sitzung nochmals vorzutragen. Da die Temperatur auf der Straße doch empfindlich kalt waren, ließen die Mitarbeiter im Foyer die Rollifahrer und die kleine Naomi doch in das Foyer und brachten sogar unsere Flyer in die Sitzung und wollten uns gerne fotografieren.
Etliche Mitarbeiter und Passanten erkundigten sich nach unseren Anliegen und zeigten rege Anteilnahme und auch Betroffenheit. Viele könnten nicht verstehen, warum wir in der Sitzung in der Bank nicht gehört werden. Und auf die Straße geschickt wurden.
Nach Ende der 2 stündigen Sitzung zeigten sich doch einige der Stiftungsratsmitglieder zu kurzem Gespräch bereit. Frau Maag und Frau Bas sicherten uns einen Gesprächstermin mit dem Stiftungsvorstand zu.
Abschließend war Frau Dr. Ute Braun doch zu einem längeren Gespräch bereit. Sie äußerte wenig Verständnis für die Forderungen des Verbandes und sieht wenig Chancen auf eine baldige erneute Novelle des HIVHGs. Auch kann sie nicht verstehen, warum wir uns durch die Vertreter der Hämophilieverbände nicht ausreichend vertreten fühlen und eigene Repräsentanten in den Gremien der Stiftung fordern. Auch ihr als Vertreterin des Stiftungsvorstandes trugen wir erneut unsere Bitte vor, unsere Anliegen in wertschätzenden persönlichen Gesprächen gegenüber der Stiftung vortragen zu können.
JMN